News

Genehmigungsverfahren für Energiefabrik Lübesse ist eröffnet

Kurz vor dem Jahreswechsel hat die Lübesse Energie GmbH einen Antrag auf Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz für eine Wasserstoff- und Methanerzeugungsanlage im Gewerbegebiet Lübesse eingereicht.

„Wir rechnen mit einer Genehmigung im Laufe des Jahres 2021“, sagt Projektleiter Matthias Kaulmann. 2022 könnte dann mit dem Bau der so genannten Power-to-X-Anlage, die aus Windstrom regenerativen Wasserstoff und daraus synthetisches Erdgas erzeugt, begonnen werden. Gekoppelt mit einem Blockheizkraftwerk steht so jederzeit regional erzeugte Energie für die Stromversorgung des Ortes zur Verfügung. Die Abwärme aus dem Produktionsprozess reicht aus, um interessierte Anwohner und Betriebe über ein Nahwärmenetz mit regenerativer Wärme zu versorgen. Auch dafür sind die Planungen inzwischen abgeschlossen. „Bis zum Frühjahr wollen wir mit allen Interessenten Vorverträge zur Wärmelieferung abschließen“, sagt Matthias Kaulmann.

Vorgesehen ist weiterhin, überschüssiges Erdgas aus der Power-to-X-Anlage zu verwenden, um daraus synthetische Kraftstoffe zu erzeugen. Beispielsweise wird verflüssigtes Erdgas (LNG – liquefied natural gas) im Schwerlastverkehr als Alternative zu Diesel eingesetzt.

Die Energiezentrale soll auf rund 25.000 Quadratmetern im nördlichen Bereich des Gewerbegebiets Lübesse, zwischen Werkstraße und der Landesstraße L72 entstehen. Die Produktionsanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff, Erdgas und LNG sowie das Blockheizkraftwerk finden in vier Gewerbehallen Platz. Geplant ist auch ein Verwaltungsgebäude. Das Grundstück hat die Lübesse Energie GmbH über einen Optionsvertrag mit der Gemeinde gesichert.

Lübesse als Pilotprojekt für weitere regionale Energielösungen

Parallel zum Genehmigungsverfahren wird die Ausführungsplanung zur Vorbereitung der Bauarbeiten stattfinden. Die Planungsarbeiten wurden bisher durch das Land Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.

Projektinitiatoren sind die naturwind schwerin GmbH, die EXYTRON GmbH aus Rostock sowie die VR Bank Nord eG. Die Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz (gtk), ein Partnerunternehmen der naturwind, hat diverse Planungsleistungen für das Projekt erbracht und wird auch das Genehmigungsverfahren sowie die Ausführungsplanung begleiten. Die Initiatoren planen bereits weitere Konzepte dieser Art in anderen Regionen. Lübesse wird als Pilotprojekt dazu dienen, zu zeigen, dass eine dezentrale Energiewende mittels vor Ort erzeugter Wind- oder auch Sonnenenergie möglich ist.

Mehr Informationen auf der Projekt-Seite zum Energiedorf Lübesse

Auch interessant

Über uns

Unsere Vision

Projekte

Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"