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Parlamentarischer Staatssekretär informiert sich über wegweisendes Energieprojekt in Baruth/Mark

„Energie für Baruth“: Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, lobt regionales und sektorübergreifendes Energieversorgungskonzept für Baruth/Mark.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, informierte sich gestern in Baruth/Mark über das lokale Energieversorgungskonzept für Industrie und Einwohner der brandenburgischen Kommune. Die naturwind-Unternehmensgruppe plant zusammen mit der Classen-Gruppe und weiteren Partnern den Bau eines Windparks, eines Wärmenetzes sowie einer Wasserstoffanlage. Das Projekt „Energie für Baruth“ verfolgt einen dezentralen und ganzheitlichen Ansatz. Es soll Industrie und Einwohner regional mit Strom und Wärme versorgen. Der erzeugte Windstrom bleibt zu 100 Prozent in der Region.

„Dieses Projekt besticht durch seine Idee. Der Windpark sichert Arbeitsplätze bei der Firma Classen und hilft auch bei der Wärmeversorgung der Stadt Baruth. Solche Konzepte sind entscheidend für das Gelingen der Energiewende“, sagt Michael Kellner. Die Classen-Gruppe betreibt in Baruth ein Laminat- und Faserplattenwerk. Der Strombedarf des Werkes soll künftig aus regenerativen Quellen gedeckt werden. „Der Windpark wird nicht nur sauberen Strom liefern, sondern auch eine Lösung für die Nutzung von Abwärme bieten“, sagt André Hennig, Geschäftsführer der Fiberboard GmbH, ein Unternehmen der Classen-Gruppe. Abwärme aus der Laminat- und Faserplattenproduktion soll genutzt werden, um die benachbarten Orte Baruth und Mückendorf mit Wärme zu versorgen. Unvermeidbare industrielle Abwärme ist erneuerbarer Energie gleichgestellt. Die Einwohner erhalten somit eine grüne Wärmelösung und erfüllen die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes. „Dieses Projekt zeichnet sich auch dadurch aus, dass es die kommunale Wärmeversorgung sektorübergreifend betrachtet. Eine Wärmepumpe wird die industrielle Abwärme auf das nötige Temperaturniveau anheben. Dafür braucht es Windstrom“, erläutert Stephan Wiggeshoff, Projektleiter für naturwind. Beim Thema Wärme komplettiert die EMB Energie Brandenburg GmbH die Projektinitiatoren naturwind und Classen. „Wir sind froh, dass die EMB ihr Know-how als regionaler Wärmeversorger einbringt“, sagt Stephan Wiggeshoff. Die Wärmenetzplanung soll zeitnah beginnen, sobald die Fördermittel dafür bewilligt sind. Das Genehmigungsverfahren für den Windpark startet ebenfalls noch in diesem Jahr. Die Stadt Baruth unterstützt das Projekt und entwickelt derzeit einen Bebauungsplan für den Windpark Baruth-Mückendorf. Ziel: Baubeginn 2026.

Das Energiekonzept für Baruth geht noch weiter: Geplant ist, vor Ort Wasserstoff zu produzieren, um daraus synthetische Kraftstoffe oder chemische Grundstoffe zu gewinnen, zum Beispiel grünes Methanol für die Leimproduktion des Laminat- und Faserplattenwerkes.

Staatssekretär Michael Kellner (2.v.l.) lässt sich von Naturwind-Projektleiter Stephan Wiggeshoff die Pläne zum Windpark Baruth-Mückendorf erläutern. Rechts: Naturwind-Geschäftsführer Bernd Jeske sowie die SPD-Kreistagstagsabgeordnete Ines Seiler.

Über die Classen-Gruppe:
Als führender deutscher Hersteller von Wand- und Bodenbelägen steht das Familienunternehmen für Technologieführerschaft und Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Floors For A Better Tomorrow“ engagieren sich die rund 2.000 Mitarbeiter der Classen-Gruppe in allen Bereichen der Wertschöpfungskette für eine nachhaltige Zukunft. Für die umweltverträglichen Wand- und Bodenbeläge verzichtet Classen auf den Einsatz von Chlor, PVC und Weichmachern. Mit zahlreichen Patenten, die der gesamten Branche zur Verfügung stehen, unterstreicht das Unternehmen nicht nur die eigene Unabhängigkeit, sondern auch den kontinuierlichen Einsatz für unsere Lebensgrundlagen. Das Laminat- und Faserplattenwerk in Baruth wurde 2002 in Betrieb genommen und beschäftigt heute 1.000 Mitarbeiter.

Über EMB:
EMB beliefert seit über 30 Jahren als regionaler Energiepartner fast 145.000 Privat-, Gewerbe- und Industriekunden in Brandenburg sowie Stadtwerke und Regionalversorger mit Gas und Ökostrom. Das Unternehmen will die Energie- und Wärmewende im Land Brandenburg voranbringen. Ob Gas, Strom oder Energielösungen: Ziel ist Klimaneutralität 2040 aller Produkte und Angebote der EMB. Als Wärmedienstleister für Städte und Gemeinden setzt EMB dabei auch auf lokale Kooperationen.

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Staatssekretär informiert sich über wegweisendes Energieprojekt

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"